Als Pilotgruppe in Israel

Masada
Ungewohnt war für mich die Erfahrung im Heiligen Land, nahezu ohne andere Touristengruppen unterwegs zu sein. Zu Ostern vor zwei Jahren, als ich das vorletzte Mal mit meinen beiden Söhnen in Israel war, waren die Straßen in Jerusalem natürlich auch bedingt durch die Ostertage brechend voll. Nach der Politikerdelegationsreise mit Elnet, an der ich im November 2019 teilnehmen durfte, gab es mehrere Anläufe für die Planung der nächsten Israel-Reise. Aber weder privat noch dienstlich hat es coronabedingt geklappt. Zwei Mal musste auch unsere Israel-Reise der LZT im letzten Jahr verschoben werden, bevor sie nun endlich Ende Oktober 2021 stattfinden konnte. Als erste deutsche Pilot-Gruppe durfte die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen nach über 18 Monaten mit 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Israel einreisen. Alle mussten zuvor vollständig geimpft sein und mehrere PCR- und serologische Tests waren in Israel vorgeschrieben. Organisiert haben wir die Tour mit Scuba-Reisen in Deutschland und unserem bewährten Partner SarEl-Tours Jerusalem. Daniela Epstein war, wie bei vielen Reisen zuvor, unsere sachkundige Reiseleiterin in Israel. In der Reisegruppe waren rund zwei Drittel der Mitreisenden noch ohne Israel-Reiseerfahrung, aber auch einige, die das Land schon kannten. Zwei waren sogar mit mir vor 29 Jahren, bei meiner ersten Israel-Reise, dabei. Im November 1992 waren wir mit einer Gruppe der Jungen Union Thüringen in Israel. Seitdem musste ich immer wieder kommen. Das Land hat sich in den 29 Jahren extrem verändert, aber die Faszination ist geblieben. Das 10tägige Reiseprogramm war dicht gefüllt mit spannenden Gesprächspartnern und Besichtigungen. Einige Programmpunkte gehören zu jeder Israel-Reise, egal wie oft man dort war. Die Führung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gehört in jedem Fall dazu. „Das Gedenken an die Vergangenheit, die Gestaltung der Zukunft“ diese Worte an der Anstecknadel von Yad Vashem beschreiben, um was es den Besuchern geht. Wir haben im Anschluss an unseren Besuch Blumen im Tal der Gemeinden niedergelegt, um dies zu bekräftigen.
Wishing Bridge Tel Aviv
Neu war der Besuch des Peres-Center for Pease & Innovation. Im Vermächtnis des ehemaligen  Ministerpräsidenten ist ein modernes großes Zentrum entstanden, welches einen staunend die Ergebnisse der Innovations-Nation Israel betrachten lässt. Im Büro von Peres (u.a. mit der Nobel-Preis-Medaille) erklärte uns einer seiner ehemaligen Mitarbeiter, wie sehr sich Shimon Peres zu Lebzeiten dafür engagiert hat. Gute Gesprächsrunden gab es unter anderem mit dem stellvertretenden deutschen Botschafter Dr. Jörg Walendy und dem Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer Grisha Alroi Arloser in Tel Aviv. Die AHK ist in einem Bürohochhaus mit bester Aussicht auf Jaffa und den wunderschönen Strand von Tel Aviv untergebracht. Beides musste aber noch bis zu unserem einzigen „freien Tag“ warten, denn uns kam es auf die Inhalte an. Auch in der AHK war die letzte deutsche Besuchergruppe (der Wirtschaftsminister von Meck-Pom) schon achtzehn Monate her. Dort, wie überall sonst, wurden wir freudig begrüßt. Erstmals im Programm war der Besuch im Rathaus in Haifa, der Partnerstadt von Erfurt. Der Stadtratskollege und Ausschussvorsitzende für Einwanderungsfragen Gary Koran begrüßte uns zu einer Gesprächsrunde. In unserer Partnerstadt geht es kommunalpolitisch derzeit rund. Der Stadtrat hat alle Stellvertreter der Oberbürgermeisterin entlassen und bei unserem Besuch stand gerade der Streit um den Haushaltsentwurf auf der Agenda. Beeindruckt hat mich der tolle Stadtratssaal. Den Tag in Haifa nutzten wir auch zu einer kurzen Besichtigung der Bahai-Gärten und danach ging es weiter zur Kreuzritterfestung in Akko. In den ersten drei Tagen unserer Tour waren wir im Hotel Nof Ginnosar bzw. Ginnosar Village am See Genezareth und konnten von dort aus auch die biblischen Stätten am See besichtigen. Dr. Georg Röwekamp trafen wir im Pilgerhaus in Tabgha und er sprach mit uns über die Situation der Christen im Heiligen Land.
Dream big am Peres-Center
Der zweite Teil unserer Reise fand in Jerusalem statt, wo wir wieder das Hotel Olive Tree gewählt hatten – nah bei der Altstadt am Damaskus Tor. Dort fanden viele unserer Gespräche statt. Sandra Simowitz vom Auswärtigen Amt war ebenso bei uns zu einer Diskussionsrunde,  wie Steven Höfner, Leiter der KAS Ramallah. Letzterer erläuterte in einer Gesprächsrunde die schwierige Situation in den Gebieten – leider ohne irgendeine Lösungsperspektive für die festgefahrene Situation. Bei unserer nächsten Reise werden wir auch wieder in Ramallah sein, dieses Mal mussten wir coronabedingt auf die Tagestour dorthin verzichten. Der israelische Fernseh-Journalist David Witztum beleuchtete die innenpolitische Situation insbesondere vor dem Hintergrund der neu gewählten Regierung. Seine Aussage, dass der Haushalt zum Knackpunkt werden würde, ob die Koalition hält, hat sich bestätigt. Der Haushalt wurde von der Knesseth, die wir dieses Mal nur von außen besichtigen konnten, bestätigt und die Regierung hält – vorerst. Die Autorin Lea Fleischmann und ihr Sohn Arie Rosen berichteten über die jüdische Kultur und ihre diesbezüglichen Projekte mit deutschen Schulen. Der deutsch-israelische Schriftsteller Chaim Noll empfing uns in seinem Haus im Negev. Ihn kenne ich von mehreren Begegnungen in Deutschland und Israel und bin immer wieder von seiner Biographie beeindruckt. Im Gepäck hatte ich nach der Reise natürlich auch sein neuestes Buch „Die Wüste“ (2 Kilo schwer). Unser intensives politisches Bildungsprogramm der Reise rundete am letzten Abend mein Freund Arye Shalicar ab. Wir kennen uns inzwischen viele Jahre und treffen uns immer wieder in Deutschland und Israel. Als persischer Jude hat er seine Kindheit in Berlin verbracht und war kurz vor einer „Gang-Karriere“ bevor er mit Anfang 20 nach Israel ging. In Israel wurde er Pressesprecher der israelischen Armee und arbeitet als Sicherheitsexperte und Abteilungsleiter im Büro des Ministerpräsidenten.
Jerusalem
Neben dem Besuch der biblischen Stätten am See Genezareth, in Jerusalem und der Geburtskirche in Bethlehem hatten wir auch einen Tag bei den Beduinen in Rahat. Der Besuch der Kommunalverwaltung und einer Schule sowie mehrerer Vor-Ort-Projekte (inklusive eines tollen Essens) gaben uns einen guten Einblick in das Leben der Beduinen. Vieles dreht sich in Israel um die Sicherheit. Im Netiw Hasara unmittelbar am Gazastreifen, auf dem Berg Bental im Golan und in Sderot stand die Sicherheitslage im Mittelpunkt der Diskussionen. Wie bei vielen der voran gegangenen Israel-Reisen gab es für die Reiseteilnehmer beeindruckende Erlebnisse und Antworten auf viele Fragen. Aber wie immer, gab es auch viele neue Fragen, auf die die Antworten im dem weltpolitisch spannenden Land Israel noch fehlen. Grund genug immer wieder zu kommen – auch für die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Neben den vielen Gesprächen und Besuchsterminen blieb auch Zeit, die Schönheit des Landes zu genießen. Natürlich waren wir in Masada, auf der beeindruckenden Felsenfestung des Herodes. Natürlich waren wir in Kalia am Toten Meer zum baden und in der weltweit tiefstgelegenen Bar. Und natürlich waren wir auch im See Genezareth und am Banana Beach in Tel Aviv im Mittelmeer baden. Sonnenuntergänge am See Genezareth und in Tel Aviv luden zum träumen ein. Die Altstadt von Jerusalem vom Dach des österreichischen Hospizes, Granatapfelsaft an jeder Ecke in Akko, beeindruckende Blicke auf die Klagemauer mit tanzenden und singenden jungen Menschen, der Blick vom Ölberg, Gan haSchloscha, die Kulisse des  Tempelberges, Jaffa und die Wishing-Bridge, der Strand von Tel Aviv, die Menschen die in Israel leben oder dorthin kommen – es gibt dutzende Gründe, warum ich dieses Land liebe und immer wieder kommen werde. Ich bin froh darüber, dass ich in den letzten 29 Jahren so viele Reisegruppen in Israel begleiten durfte und hoffe viele Menschen mit meiner Begeisterung für Israel angesteckt zu haben. 17 Mal war ich in Israel und ich bin noch nicht fertig 😉 Reisebilder auf meiner flickr-Seite Video der Reise von Jochen Fasco  

Nächstes Jahr Jerusalem…

An der Taufstelle am Jordan
Inzwischen hat dieser Wunsch 14 Mal funktioniert… Seit meinem ersten Besuch im Heiligen Land im Jahr 1992 bin ich genau 14 Mal wieder gekommen und die diesjährige Israel-Reise gehörte zu den eindrucksvollsten. Dies lag an zwei Dingen – zum Einen war ich mit meinem beiden großen Söhnen auf Vater-Sohn-Tour und wir hatten dies schon vor zwei Jahren bei unserer damaligen USA-Reise angefangen zu planen. Zum Anderen war ich erstmals über die Osterzeit in Jerusalem und da ist die Stadt nicht nur voll, sondern auch natürlich von der Stimmung der Karwoche geprägt. In den letzten Jahren war ich viel mit Reisegruppen der Jungen Union (in den Neunzigern), mit der Landeszentrale für politische Bildung (von 2000 – 2010) und ab da selbst organisiert in Israel. Jetzt plane ich schon die nächste Reise – dieses Mal wieder mit der LzT im März 2020 und freue mich darauf. Zunächst gilt es aber die traumhaften Eindrücke der letzten zwei Wochen zu verarbeiten. Gottesdienste in Jerusalem und Nazareth und die Karfreitagsprozession waren ebenso beeindruckend wie die Tour nach Bethlehem und an den See Genezareth sowie die Taufstelle am Jordan. Das Tote Meer hatten wir zwei Mal auf dem Reiseplan und natürlich auch die Felsenfestung Massada. Badefreuden versprüht immer wieder einer der schönsten Orte Israels der Naturpark GanHaShlosha. Die Beach in Tel Aviv habe ich erstmals voll mit jungen Menschen und einer tollen Stimmung erlebt. Auch im fortgeschrittenen Alter habe ich mich mit meinen Söhnen am Roller fahren begeistert. Yad Vashem die Holocaust-Gedenkstätte haben wir gleich am ersten Tag besucht. Wir waren auch in Akko, auf den Golanhöhen, in Haifa, Jericho und Rosh Hanikrah insofern hat sich der Mietwagen in den 15 Tagen gelohnt – rund 2.500 km sind wir durchs Land gefahren. Direkt am Grenzzaun standen wir zu Syrien, Jordanien und zum Libanon – gefährlich war da (zum Glück derzeit) nichts. Und wir haben uns mit Freunden in Israel getroffen. Dies ist das Wichtigste, neben der Schönheit des Landes, die Kontakte zu den Menschen zu pflegen. Ich liebe Israel und hoffe, meinen Söhnen etwas von der Begeisterung vermittelt zu haben. Als Erinnerung bleiben rund 1.200 Fotos und Videos von unserer Isralereise 2019. 

Beeindruckende Tage in einem wunderschönen Land

Masada
Masada
Israel ist, seit ich dort im Jahr 1992 das erste Mal war, das Land, welches mich immer wieder beeindruckt und immer wieder zu neuen Reisen verführt. Zum nunmehr 14. Mal war ich nun im heiligen Land und werde wohl auch künftig immer wieder dorthin fahren. Mich faszinieren das Land, die religiöse Intensität und Vielfalt und die Menschen in Israel. Und ich gebe zu: ich bin ein begeisterter Israel-Fan und auch voreingenommen was die Konfliktsituation im Nahen Osten angeht. Viele neue Eindrücke konnte ich von der Reise der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen vom 4. bis 13. Februar 2017 nach Israel mit Exkursion in die Palästinensischen Autonomiegebiete mitbringen. Wichtige Gespräche haben wir führen können und zugleich das Land neu und wiederentdeckt. Zuletzt war ich vor fünf Jahren mit der Familie in Israel unterwegs und seitdem hat sich wieder viel verändert, aber vieles ist vertraut und schön. Dies gilt sowohl für die heiligen Stätten, die Altstadt von Jerusalem als auch Tel Aviv und Masada. Unsere Gruppe setzte sich aus 26 politisch interessierten und engagierten Menschen zusammen. Darunter Landtagsabgeordnete aller Parteien. Schade fand ich dabei, dass insbesondere die Kolleginnen aus dem linken Spektrum mit einem durchaus „gefestigten Klassenstandpunkt“ angereist waren und die Reise im Wesentlichen nach verstärkenden Argumenten suchten. Einige merkwürdige Facebook-Posts („Schüsse und Artilleriefeuer“ am Golan und „unfassbar grausame Dinge“, die die zu sehen gewesen sein sollen) aber auch die Fragen an Gesprächspartner, waren Beleg dafür. In Ramalah, aber auch bei den vielen Gesprächen waren die Kolleginnen immer wieder verführt, sich in Außenpolitik zu versuchen.
Golan
Golan
Für mich hat sich bei den vielen Besuchen in Israel nichts daran geändert, dass ich Verständnis für die Konfliktsituation beider Seiten, also der Israelis und Palästinenser habe, aber niemals auf die Idee kommen würde, schlaue Ratschläge für den Friedensprozess zu erteilen. Ich habe die vielen Erlebnisse der letzten 10 Tage wieder in über 1000 Fotos festgehalten. Das Reisetagebuch, das ich auch bei dieser Reise geführt habe gibt die Stationen wieder: Die Anreise ging dieses mal mit dem Bus von Erfurt nach Leipzig, mit dem Flieger nach Frankfurt und schließlich nach Tel Aviv. Am Abend noch die Weiterfahrt per Bus an den See Genezareth, wo wir die ersten Tage im Nof Ginosar am See Genezareth verbrachten. Der erste Sonnenaufgang über den Golanhöhen (während einer Laufrunde am See) wies den Weg für den zweiten Tag, Der Berg der Seeligpreisungen, Kafarnaum, Migdal/Magdala und die Tauftstelle am Jordan Jardanit. Dazwischen ein Abstecher auf den Golan. Der dritte Tag begann etwas verschlafen, weil ich das Superbowl-Finale im israelischen Fernsehen gesehen habe (bis 5 Uhr Morgens) – danach zum wach werden eine Runde in den See und los ging es per Bus in den Norden Israels in das Jeckes-Museum in Tefen. Akko, die Gedenkstätte Lohamei Hagetaot und das Benediktinerpriorat Tabgha prägten den Rest des Tages.
Jerusalem
Jerusalem
Weiter ging es nach Tel Aviv in die deutsche Botschaft, nach Alt-Jaffa, Jerusalem ins Olive Tree, an die Klagemauer und Gespräch mit David Vitzthum im Hotel am vierten Tag. Natürlich ging es danach noch in die Stadt ins Cafe Rimon Himo (besten Granatapfelsaft der Stadt und ein langjähriger guter Bekannter als Betreiber) und danach an die Ben Jehuda. Der fünfte Tag führte uns in die Palästinensischen Autonomiegebiete nach Ramalah in das KAS-Büro zum Briefing, an die Universität Bir Zeit mit einem Gespräch mit Jamil Salem (Direktor des Rechtswissenschaften Instituts), zum Mittagessen in das International Trade Center und am Abend wieder in die Altstadt (Sonnenuntergang vom Dach des Paulushauses am Damaskustor). Donnerstag, der sechste Tag, führte uns zu den Beduinen nach Rahat, wo wir mehrere Projekte kennenlernten. Besonders beeindruckte die Schule, die wir besuchten. Nach dem traditionellen Mittagessen und einem guten Vortrag über die Stellung der Frauen bei den Beduinen, ging es nach Beer Sheva zu einem Gespräch mit dem Schriftstelle Chaim Noll in seine Haus. Das Abendgespräch mit dem ehemaligen Sprecher der israelischen Armee Arye Shalicar zu sicherheitspolitischen Aspekten holte einige Teilnehmer wieder auf den Boden zurück. Freitag war der siebte Tag unserer Reise und wir begannen ihn mit einem Besuch in Yad Vashem, bevor es an das Grab von Rabin und Perez auf dem Mt. Herzl ging. Israelmuseum und Model der Stadt Jerusalem sowie ein Abstecher zur Knesseth folgten bevor es am Nachmittag in das österreichische Hospiz und danach auf die Via Dolorosa bis zur Grabeskirche ging. Den Beginn des Shabbat erlebten wir an der Klagemauer.
Knesset
Knesset
Samstag, der achte Tag, war temperaturmäßig der wärmste – Masada und Qumram sowie das Tote Meer (Kalia) standen auf dem Programm. Sonntag, der neunte und vorletzte Tag, war noch einmal hochpolitisch. Am Gazastreifen erlebten wir die Grenzsituation und die Gefahrenlage für die dort lebenden 900 Mitglieder der Genossenschaft. Zwischenstopp in Sderot an der Polizeistation, bevor es zum Gespräch mit dem Gewerkschaftsdachverband Histratrut nach Tel Avi ging – natürlich auch zu einem kurzen Abstecher mit den Füssen ins Mittelmeer. Abschlussrunde war der Abend im österreichischen Hospiz und noch einmal der Gang zur Klagemauer. Der zehnte und letzte Tag begann auf dem Ölberg in der Augusta-Viktoria-Kirche (genialer Blick über die Stadt) sowie dem berühmten Panoramablick über die Stadt. Danach blieben noch zwei Stunden zum Erkunden der Altstadt (inklusive der obligatorischen Widmung von Rimon ins Reisetagebuch) und dem besten arabischen Kaffee. Die Flughafen-Check-Inn war erstaunlich unkompliziert und der Flug zurück auch. Mindestens ebenso lange wie die Reise braucht nun die Verarbeitung der Eindrücke. Neue Freunde und Israel-Fans habe ich gefunden, gute Gespräche mit alten Freunden geführt, Jogging am See Genezareth, ein Bad im See bei ca. 14 Grad, mit dem Mietwagen durch die Stadt gefahren, das Treffen mit Chaim Noll, der Besuch der Schule Al-Salam in Rahat und so viele andere Erlebnisse mehr prägten die zehn Tage. Vielen Dank an unsere Reiseleiterin Daniela Epstein (seit 25 Jahren kennen wir uns und sind inzwischen gute Freunde) und an Franz-Josef Schlichting, den Leiter der LZT. „Nächstes Jahr Jerusalem“ – keine Frage! Die Bildersammlung  

Shalom und nächstes Jahr (wieder) Jerusalem…

jerusalem3-2Zum elften Mal zu Besuch in Israel und wieder wurde ich von Freunden in Deutschland zuvor gefragt: „Warum?“ oder „Warum schon wieder?“. Die Antwort darauf fällt mir leicht: „Weil es einmal wieder an der Zeit ist“.

Seit genau 20 Jahren fahre ich mindestestens alle zwei Jahre nach Israel. 1992 zum ersten Mal als Leiter einer 45-köpfigen Reisegruppe der Jungen Union Thüringen. Bei diesem ersten Besuch haben mich das Land und seine Menschen begeistert und beeindruckt.

 

Zum ersten Mal war ich in den letzten Tagen nun ganz privat in Israel, also ohne Reisegruppe und nur mit der Familie, mit Christiane und meinem Sohn Jonas, unterwegs. Mit einem Mietwagen erkundeten wir das ganze Land. 1.600 km sind wir gefahren von Tiberias bis Eilat. Das Land erkundeten wir mit seiner ganzen Schönheit – den Strand von Tel Aviv, Jaffa, Nazareth, Tiberias, den See Genezareth, Masada, das Tote Meer, die Negev-Wüste und Eilat am Roten Meer. Vor allem aber Jerusalem, die Stadt die so religiös, wichtig und wunderschön ist. Mein Sohn war wie wir tief beeindruckt, die Via Dolorosa zu gehen, im Garten Gethsemaneh zu stehen, den Tempelberg zu besteigen und an der Klagemauer zu stehen.

jerusalem2-187Viel hat sich in Israel in den letzten 20 Jahren verändert. Die Infrastruktur hat sich deutlich verändert, Straßen, moderne Hotels, eine hochmoderne Straßenbahn in Jerusalem, die Skyline von Tel Aviv und das hell erleuchtete Eilat. Auch an den heiligen Stätten wird viel gebaut neue Kirchen Kappellen, Gästehäuser und Parks. Überall endeckte ich Vertrautes und Neues.

Mit Daniela, unserer Reiseführerin von 1992, treffe ich mich bei jedem Besuch. Robert, der vor drei Jahren mit einer CDU-Reisegruppe mit mir in Israel war studiert jetzt in Tel Aviv und der Besitzer des Cafes Rimon am Damaskustor begrüßt mich jedes Mal mit lautem Hallo und frisch gepresstem Granatapfelsaft.

wadi-qelt-16Eine besondere Freunde macht jedes Mal das essen. Natürlich Hummus jeden Tag! Toll war in diesem Jahr das Shabbat-Abendessen, bei dem wir in einem Hotel in Eilat waren.

Während es in Deutschland bis zu -23 Grad waren haben wir uns in der israelischen Sonne kräftig Farbe geholt und waren bei bis zu +27 Grad im Mittelmeer in Tel Aviv, im Toten Meer und im Roten Meer baden. Gan Hoshlosha, vom Time Magazin als der schönste Ort Israels und einer der 20 schönsten Orte der Welt, ludt uns in eine wunderschöne Oase mit 28 Grand warmen Quellwasser zum baden ein.

Bis alle Fotos hochgeladen sind und die Eindrücke verarbeitet sind wird es noch dauern. Arabischen Kaffee habe ich mir wieder aus der Altstadt von Jerusalem mitgebracht – eine Weile wird er reichen, aber nicht ewig. Bis dahin wächst dann wieder die Sehnsucht auf „Nächstes Jahr Jerusalem“.

Bilder der Israel-Reise:

Flug und 1. Tag in Tel Aviv

Strandtag in Tel Aviv

Ölberg und Klagemauer in Jerusalem

Tempelberg Jerusalem

Via Dolorosa

Wadi Qelt, Jordansenke, Gan Hashslosha, Nazareth und Tiberias

See Genezareth

Masada und Totes Meer

Eilat und Rotes Meer

Negev-Wüste

Jaffa-Tel Aviv

 

 

 

 

 

 

 

 

           
 

 

Gedenken an Yitzak Rabin und Besuch von Yad Vashem

Israel 15.10. (22)
Felsendom auf dem Tempelberg

Jerusalem beherbergt für viele Religionen die größten Heiligtümer. Nicht immer ist dabei der tolerante Umgang miteinander in vollem Umfang ausgeprägt. Bei unserem Besuch wollten wir aber auch neben dem Besuch der heiligen Stätten der Christen und Juden auch die Stätten der Moslems besuchen. Auf dem Tempelberg sind sowohl der Felsendom als auch die Al-Aqsa-Moschee. Am frühen Morgen gingen wir über eine Holzbrücke auf den Tempelberg. Ein Besichtigung von Felsendom um Moschee ist seit vielen Jahren für Touristen nicht mehr möglich.

Israel 15.10. (51)
Gedenkstätte Rabin

Mit dem Bus ging es danach nach Tal Aviv. Am Ort an dem Yitzak Rabin erschossen wurde legten wir für die CDU Thüringen einen Kranz nieder und gedachten des Einsatzes für den Frieden im Nahen Osten. Für die Stadtrundfahrt in Tel Aviv blieb zum einen zu wenig Zeit und war zu anderen der Verkehr zu stark. So beschränkten wir uns auf die Bauhaushäuser und die Templerhäuser und fuhren gleich nach Jaffa. Da ich Jaffa aber schon recht gut kenne lies ich mich gemeinsam mit einigen anderen aus der Gruppe vom Sandstrand locken und wir gingen ins Mittelmeer baden. Die Mittagspause in einem arabischen Restaurant war so üppig, dass wir nun bald die Kalorienreißleine ziehen müssen. Der Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem machte uns alle sehr betroffen. Yad Vashem wurde 1953 als Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust gegründet. Anlehnend an Jessaja 56.5. will man den Opfern „Denkmal und Name“ sein. Ein Denkmal unbestritten, aber auch den Opfer Gesichter und Namen zurück zu geben. Die Nationalhymne von Israel, die Hatikva (Hoffnung), wurde zu Begin der Ausstellung von Kindern gesungen. Kindern wird in der Kindergedenkstätte besonders gedacht. 5 Kerzen spiegeln sich und erwecken den Eindruck von Millionen Lichtern. Dazu werden die Namen von 3.000 ermordeten Kindern in verschiednen Sprachen mit ihrem Alter aufgerufen. Zum vorletzten Mal gingen wir am Abend in die Altstadt und unter andrem auf das Dach des Österreichschichen Hospizes mit einem tollen Blick über Jerusalem. Den Abend gestalteten die Mitglieder der Reisegruppe schließlich individuell mit mehr oder weniger Schlaf.