Biker on Tour

Bikertour (30)Bestes Bikerwetter zum 1. Mai und deshalb kein Problem beim Bikertreffen in Erfurt soviele Motorräder auf den Domplatz zu bringen wie nie zuvor. Über 1.000 Bikes liessen die Luft vibrieren, als sich der Tross in Richtung Thüringer Wald in Bewegung setzte. Zuvor gab es einen Bikergottesdienst und dann ging es los. Über Stadtilm, Ilmenau, Langewiesen, Schmiedefeld und Oberhof ging es zum Grenzadler. Der Parkplatz am Biatlonstadion bot genug Platz für die Bikes und auch genügend Bratwurststände. Bikertour (42)Mein Sohn Jonas ging heute erstmals mit auf eine längere Tour und meisterte die 150 km gut, obwohl es in Oberhof trotz Sonne etwas kühl war. Ich freu mich auf die Saison! Bilder vom Bikertreffen

bpa-Pflegekongress diskutiert Fachkräftemangel

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Volles Haus beim bpa
Der 3. Pflegekongress des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) tagte heute im Victors Residenz Hotel in Erfurt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Thema Fachkräftemangel vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung. Rund die Hälfte der 280 Thüringer Pflegeheime werden von privaten Anbietern betrieben. Von 70 Einrichtungen sind die Träger Mitglied im bpa. In den letzten Jahren war ich regelmäßig beim bpa zu Gesprächsrunden zu Gast und auch in meiner Zeit als Sozialpolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion war ich in vielen Einrichtungen zu Besuch. Deshalb habe ich heute viele bekannte Gesichter getroffen und bei meinem Grußwort auch inhaltliche Anknüpfungspunkte gefunden. Der demographische Wandel ist als zentrales Zukunftsthema in der öffentlichen Debatte angekommen. Bei den Fachleuten ist dies nicht überraschend und auch nicht die Auswirkungen davon. bpa (1)Im Pflegebereich fehlen jetzt schon Fachkräfte und dies wird sich noch deutlich verstärken. Herbert Mauel, bpa-Bundesgeschäftsführer, verwies auf das nun notwendige Engagement von den Pflegeheimbetreibern, Politik und Gesellschaft. Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung, gesellschaftliche Anerkennung sind ein Teil Werbung um nicht berufstätige Frauen und Ältere sowie kontrolierte Zuwanderung von Fachkräften sind nach seiner Meinung die andere Seite der Medaille. Perspektivisch werden wir nach seinen Worten eine Ausbildungsumlage und neue Berufsbilder benötigen. Prof. Dr. Michael Behr, Abteilungsleiter im Thüringer Wirtschaftsstudium, stellte seine Studie zur Fachkräfteentwicklung vor, die er an der FSU Jena erstellt hat. Dabei arbeitete er auch die Besonderheiten der ostdeutschen Bevölkerungsentwicklung heraus, bei der sich viele einzelne demographische Faktoren noch multipliziert haben. Leider konnte ich aus Zeitgründen die nachfolgende Diskussion der vier Landtagsabgeordneten von CDU, SPD, Linken und Grünen nicht mehr verfolgen. Ein wichtiges Thema welches bereits zuvor zur Sprache kam muss zügig gelöst werden. Die Finanzierung des 3. Ausbildungsjahres wird bei der Umschulung nicht finanziert und muss somit auf die Praxispartner sowie letztlich auf die Bewohner umgelegt werden. Dies verhindert Perspektiven für dringend notwendige ausgebildete Kräfte. Ich werde weiter mit dem bpa im Gespräch bleiben und freu mich jetzt schon auf die nächsten Fachforen. Bilder vom heutigen Kongress

Thüringen 2020 – CDU im Dialog über die Zukunft

Zukunft 2020 (20)
Christine Lieberknecht
Im Erfurter Berufsbildungszentrum versammelten sich am Samstag 200 interessierte Gäste um den Zukunftsdialog mit der CDU Thüringen fortzusetzen. Generalsekretär Mario Voigt, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Prof. Dr. Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, führten mit Impulsvorträgen in das Thema ein. Bemerkenswert frisch dabei die Anregungen von Prof. Stölzl. Seine Worte fanden viel Beifall und der Vortrag verdient es weit verbreitet zu werden. In den anschließenden Dialogforen ging es nach drei Feldern unterteilt weiter. „Nachhaltige Wirtschaftspolitik“, „Zentrale Orte und ländlicher Raum“ sowie „Familie. Gesellschaft. Generationenzusammenhalt“ waren die drei Diskussionsbereiche.
Zukunft 2020 (24)
Forum zum Thema Familie
Bei letzterem hatte ich die Moderation und freute mich dabei besonders über das Wiedersehen mit Philipp Mißfelder, MdB. Vor vielen Jahren habe ich gerade bei der Jungen Union aufgehört, als er gerade einstieg. Darüber hinaus waren Dr. Ute Bergner, Geschäftsführerin VACOM Jena, Tankred Schipanski, MdB, und Gustav Bergemann, MdL, bei einer intensiven Debatte über Familie und gesellschaftlichen Zusammenhalt dabei. Im Zentrum unseres Gesprächs stand die Frage warum junge Menschen Kinder bekommen bzw. warum nicht. Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprach Frau Dr. Bergner an und verwies auf ihr eigenes Unternehmen.
Abschlußrunde und Zusammenfassung
Abschlußrunde und Zusammenfassung
In Thüringen haben wir sehr gute Rahmenbedingungen, aber finanzielle Unterstützung und gute Betreuungsmöglichkeiten sind eben nicht alles. Insbesondere die Wiedereinstiegschancen in den Beruf und die beruflichen Perspektiven für die junge Familie sind wichtige Punkte. Den Erfahrungsschatz der älteren Generation besser zu nutzen mahnte Gustav Bergemann an und Tankred Schipanski sowie Philipp Mißfelder gingen auf das bürgergesellschaftliche Engagement ein. Die Ergebnisse des Tages werden wir in den nächsten Wochen aufarbeiten und den begonnenen Dialog fortsetzen. Am Dienstag Abend konstituiert sich das Zukunftsforum und der CDU Landesfachausschuss Soziales. Bilder vom Forum und noch mehr Bilder

Netzwerk der Thüringer Mehrgenerationenhäuser gegründet

MGH Netzwerk (30)
Gemeinsam mit Antje Lindenberger und Gundula Bomm
In Gotha trafen sich heute die Vertreter der 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser, um ein gemeinsames Netzwerk zu gründen. Ziel des Netzwerks soll der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Lobbyarbeit sein. Bei der Tagung habe ich unter anderem die Eckpunkte zur weiteren Arbeit und zum Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser vorgestellt und mit den Mitarbeiterinnen und Trägervertretern die Perspektiven diskutiert. Erfreut war ich heute so viele bekannte Gesichter bei den Kolleginnen und Kollegen wieder zu sehen. In den letzten Wochen war ich in 16 Häusern zu Besuch und für acht weitere habe ich heute gleich feste Besuchtermine in den nächsten vier Wochen vereinbart.
MGH Netzwerk (11)
Die Mehrgenerationenhäuser gibt es flächendeckend in Thüringen
Gewählt wurde heute darüber hinaus ein fünfköpfiger Sprecherrat und die Vertreterin der Bundesagentur erläuterte die begleitende fachliche Arbeit für die Häuser. Tamara Wedel, Cornelia Bähringer-Bergner, Markus Edom, Gundula Bomm und Antje Lindenberger werden künftig die Arbeit koordinieren. Der Oberbürgermeister von Gotha Herr Kreuch und der 2. Beigeordnete des Landrats Herr Fröhlich lobten die Arbeit der MGHs im kommunalen Netzwerk. Ich bin sehr optimistisch, dass die allermeisten der Thüringer Häuser erfolgreich im Folgeprogramm ab 1.1.2012 weiter arbeiten werden. Eine Herausforderung auch für das Netzwerk ist es nun schon langfristige Fördermöglichkeiten zu finden. Als ständiger Gast der Netzwerktagungen werde ich als Landesbeauftragter für das Zusammenleben der Generationen dies nach Kräften unterstützen. Bilder der Tagung

Bund verlangt von Kommunen mehr Mitverantwortung für Mehrgenerationenhäuser

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Mehrgenerationenhäuser längst Teil der kommunalen Infrastruktur“

Der Thüringer Landesbeauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat beim heutigen Treffen der 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser in Gotha das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II“ des Bundes erläutert. Dieses Programm wird am 1.1.2012 beginnen und auf die Dauer von drei Jahren angelegt sein. Es soll ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro haben und die dauerhafte Verankerung der Mehrgenerationenhäuser im sozialen Gefüge der Kommunen in Deutschland ermöglichen. Der Generationenbeauftragte sagte dazu:

„Mit dem Folgeprogramm bekennt sich der Bund zu seiner Verantwortung, die entstandenen Strukturen zu sichern und dauerhaft tragfähig zu machen. Die Aufgaben, die die Mehrgenerationenhäuser erfüllen, gehören zweifellos zur sozialen Daseinsfürsorge vor Ort. Sie gehören deshalb in die kommunale Zuständigkeit. Wenn der Bund jedoch, wie ursprünglich geplant, das Projekt nach fünf Jahren nicht weiter mitfinanzieren würde, würde dies auch für die große Mehrheit der Thüringer Häuser das Aus bedeuten. Bei meinen Besuchen in über der Hälfte der Thüringer Einrichtungen konnte ich in den vergangenen Wochen erfahren, dass kaum eine Kommune bereit und in der Lage ist, unmittelbar nach dem Auslaufen der ersten Förderperiode, in der die Häuser 40.000 Euro jährlich erhielten, nun die alleinige Fortfinanzierung zu übernehmen. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Bund mit der nun zugesagten Förderung von 30.000 Euro jährlich pro Haus einen hohen Anteil der Kosten weiter trägt. Es ist allerdings auch richtig, dass der Bund im Gegenzug dazu ein klares Bekenntnis und die Mitfinanzierung auf kommunaler Seite einfordert.“

Laut Michael Panse sind die Mehrgenerationenhäuser Teil der kommunalen Infrastruktur, sie schließen bestehende Angebotslücken und verknüpfen zahlreiche bestehende Angebote von Seniorenbüros über Freiwilligenagenturen bis hin zu Jugendeinrichtungen. Eine direkte Verlängerung des Modellprogramms ist seitens der Bundeshaushaltsgesetzgebung nicht möglich. Bis zum Juli können sich aber die Häuser in einem Interessenbekundungsverfahren mit dem befürwortenden Votum der Kommune bewerben. Zukünftig sollen rund 450 Mehrgenerationenhäuser bundesweit gefördert werden. Damit bestünde in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt ein Mehrgenerationenhaus. Michael Panse erläuterte zum nun geplanten Verfahren:

„Bei der Bund-Länder-Beratung am Montag dieser Woche in Berlin haben wir mit dem Bundesministerium die Eckpunkte des Bewerbungsverfahrens besprochen. Wichtig ist, dass die Träger bei der Bewerbung eine Sozialraumanalyse vorlegen sowie auf regionale Bedarfe und Kooperationen eingehen. Darüber hinaus müssen sie mit der Kommune eine Erklärung über die 10.000 Euro Kofinanzierungsmittel oder entsprechende geldwerte Leistungen – wie Mietkostenerlass oder Projektkostenzuschüsse – für die Jahre 2012 bis 2014 vorlegen. Die Kommunen sollen zudem Aussagen zur längerfristigen Perspektive für das Mehrgenerationenhaus treffen. Zu letzterem sehe ich allerdings auch das Land mit in der Pflicht gemeinsam mit den Kommunen ein Konzept für den Fortbestand nach 2014 zu entwickeln, wenn die Bundesförderung ausläuft. Erfreulich finde ich, dass es künftig eine Kooperationsgruppe beim Bund geben wird, in der alle Bundesländer mitarbeiten und das Projekt fachlich begleiten werden.“

Hintergrund:

Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundes war während der Regierungszeit von CDU/CSU und SPD im Herbst 2006 aufgelegt worden. Bis zum Beginn des Jahres 2008 wurden deutschlandweit insgesamt 500 Mehrgenerationenhäuser etabliert. In Thüringen gibt es 30 Mehrgenerationenhäuser flächendeckend in allen kreisfreien Städten und Landkreisen. Die ursprüngliche Förderperiode war zunächst auf fünf Jahre begrenzt. Mit dem planmäßigen Auslaufen des Bundesprogramms wäre auch die Förderung für einige der Thüringer Mehrgenerationenhäuser im Jahr 2011 zu Ende gegangen. Die Länder und die Bundestagsfraktionen der SPD und der CDU/CSU hatten in den letzten Wochen nachdrücklich ein Folgeprogramm eingefordert. Mit Erfolg, denn das Bundesfamilienministerium sicherte eine weitere dreijährige Förderung für das Folgeprogramm, das am 1.1.2012 starten soll, zu.

Drei auf einen Streich – Jahresempfänge in der Landeshauptstadt Erfurt

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Mike Mohring, Christine Lieberknecht und Friedrich Merz
Offensichtlich hat das Datum des Frühlingsanfangs magische Anziehungskräfte auf Jahresempfänge von Parteien und Verbänden. Gestern waren gleich drei an einem Tag und in den Tagen davor und danach sind es noch weitere. Oft trifft man dabei die gleichen Vertreter von Vereinen, Verbänden und aus der Politik. Gestern war dies etwas anders, weil die Interessenlagen auseinander gingen. Beim Jahresempfang der Liga ging es am Vormittag um das Thema „Das Soziale ist Mehrwert für Thüringen“. Der neue Liga-Vorsitzende und Landesgeschäftsführer der AWO Ulf Grießmann konnte ein volles Haus einschließlich Landtagspräsidentin und Sozialministerin sowie zahlreicher Landtagsabgeordneter (leider erstaunlicherweise nur von der CDU und den Linken) begrüßen.
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Liga-Chef Ulf Grießmann
Neben den regelmäßig wiederkehrenden sozialen Themen stellte die Liga auch ihr Kompetenzzentrum Strategische Sozialplanung vor. Ich finde dieses Initiative gut und richtig und werbe dafür, die Akteure stärker zu vernetzen. Erste Gespräche haben wir gestern gleich vereinbart. Bei den Freien Wählern waren am späten Nachmittag etwas weniger Gäste gekommen, dafür aber ihr Bundesvorsitzender Hubert Aiwnger, MdL aus Bayern und der Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Wir waren als CDU-Fraktion mit etlichen Gästen vertreten, weil die Freien Wähler und ihre Fraktionsvorsitzende Frau Prof. Aßmann neben der FDP noch zu den verlässlichen kommunalpolitischen Kollegen gehören.   Etliche gemeinsame Anträge im letzten Jahr dokumentieren dies. Beim Haushalt und diversen anderen Anträgen sind wir nah beieinander, wenngleich auch der Bundesvorsitzende bundesweit nach allen Seiten austeilte.
Jahresempfang der Freien Wähler
Jahresempfang der Freien Wähler
In der Erfurter Messehalle war am Abend keine Veranstaltung mit Florian Silbereisen, allerdings war der Andrang am Einlass so, als ob er da wäre.  Festredner beim jahresempfang der CDU Landtagsfraktion war Friedrich Merz. Über 1.000 CDU-Mitglieder und Freunde versammelten sich um ihm zuzuhören. Ich habe berechtigte Zweifel, ob andere Parteien in einem ähnlichen Umfang politisch interessierte Menschen in Thüringen zusammenbringen. Merz sprach zu den Ursachen der Finanzkrise und ging ebenfalls auf aktuelle Themen von Atomkraft bis zur Gesellschaftsgestaltung ein. Die Zuhörer waren begeistert, weil er mit seinen klaren Worten Orientierung und Kompass sein kann. Der gestrige Tag bot also viele Reden und viel Stoff, Positionen zu überdenken. Bilder vom Tag

Kindertageseinrichtung als Eltern-Kind-Zentrum

Eröffnung durch Ministerin Taubert
Eröffnung durch Ministerin Heike Taubert
Bis wir in Thüringen ein funktionierendes System vom Eltern-Kind-Zentren an Kindertageseinrichtungen wird noch einige Zeit vergehen, aber Thüringen macht sich auf den Weg. Dies das Fazit der heutigen 1. Fachtagung des Sozialministeriums zum Thema in der Fachhochschule Erfurt. Vor allem bei Leiterinnen von Kitas, Trägervertretern, aber auch Vertretern von den Thüringer Familienzentren war das Interesse groß – rund 180 Teilnehmer waren zur Tagung gekommen und so musste der große Hörsaal genutzt werden. Sozialministerin Heike Taubert verwies auf die Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD, die den Ausbau der Kitas zu Eltern-Kind-Zentren formuliert hatte. Die Fachhochschule Erfurt als Kooperationspartner und Frau Prof. Michaela Rißmann von der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaft als Verantwortliche für die Konzepterarbeitung und modellhafte Umsetzung, nehmen die Aufgabenstellung ernst. Leider fehlt aber beim für Kitas verantwortlichen Kultusministerium noch der rechte Ansprechpartner – zumindest war heute keiner vom TKM da. Insbesondere der niedrigschwellige Zugang zu Eltern und der Umstand, dass nahezu alle Kinder Kitas besuchen, machen die Kindertageseinrichtung zu geeigneten Projektpartnern. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird das Modell umgesetzt. Noch ist allerdings nicht klar an wie vielen Kitas, bis zu 20 erscheinen möglich. fh-erfurtUngeklärt ist auch noch, ob die Jugendämter verantwortlich ins Boot geholt werden. Ich halte dies für zwingend notwendig, schließlich handelt es sich bei den Hilfen zu Erziehung klar um eine kommunale Aufgabe. Oft genug beklagen die Ämter, dass sie zu spät von Problemfällen erfahren. Ich ahne aber auch, hier wird schnell die Kostenkarte gezogen. Mit den im Haushalt des Landes für 2011 vorgesehenen 155.000 Euro jedenfalls wird dieses Projekt auf Dauer nicht zu schultern sein. In NRW ist beispielsweise die Zielstellung, bis 2012  rund ein Drittel der Kitas zu Familienzentren auszubauen. Das wären dann über 3.000 Kitas und diese sollen jeweils 12.000 Euro jährlich erhalten – klagen allerdings auch dies sein zu wenig. In NRW steht thematisch die Bekämpfung von Sprachdefiziten auf dem Programm. Prof. Rißmann erläuterte heute auch am Beispiel von Großbritaniens Early Ecelelence Centres welche Chancen bestehen wenn Eltern Wertschätzung, Entlastung und Unterstützung erfahren. Seit 1998 arbeiten die Einrichtungen nach diesem Prinzip – heute als Children Centres. Wichtig ist aber in jedem Fall die Eltern einzubeziehen. In den letzten Wochen habe ich bei Besuchen in Kitas, Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern festgestellt, dass es auch bei uns in Thüringen gute Ansätze gibt. Ich bin deshalb jetzt sehr neugierig, welche Kitas wie das Modellprojekt jetzt angehen werden. Im September diesen Jahres soll es losgehen. Zuvor findet am 4. Juli 2011 die zweite Fachtagung zu Thema statt – ich merke mir den Termin schon einmal vor.

50 Millionen-Euro-Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Berlin
Seit Herbst 2006 gibt es das Bundesmodellprojekt Mehrgenerationenhäuser. Im Oktober 2011 laufen die ersten Bewilligungszeiträume auch für einige der 30 Thüringer MGHs aus. Allerhöchste Zeit also, über die Fortsetzung des Programm zu sprechen. Nachdem ich in den letzten beiden Monaten ein Drittel der Thüringer Mehrgenerationenhäuser vor Ort besucht habe, bin ich heute mit einer ganzen Menge offener Fragen im Gepäck zur Bund-Länder-Besprechung in das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nach Berlin gefahren.
Alle Fragen konnten nicht beantwortet werde – die wesentlichen Fragen aber schon. Ab dem 1. Januar 2012 wird der Bund ein dreijähriges Folgeprogramm für die MGHs auflegen. Dieses Programm wird ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro haben. Wie heute das BMFSFJ bestätigte, ist es das Ziel damit für mindestens 450 der derzeitigen 500 Mehrgenerationenhäuser ein Förderangebot zu unterbreiten. Voraussetzung der Fortführung der Arbeit ist allerdings in jedem Fall die kommunale Akzeptanz und Unterstützung. Nicht alle der MGHs werden von den bisherigen Trägern fortgeführt. In einigen Fällen wollen Träger das Projekt beenden, in anderen Fällen können sich auch neue Träger bewerben.
Bilanz und Ausblick
Bilanz und Ausblick
Die angekündigten 50 Millionen Euro bedeuten eine künftige Förderung von 30.000 Euro/jährlich pro MGH Seiten des Bundes – bis jetzt waren es 40.000 Euro. 10.000 Euro sollen seitens der Kommunen, des Landes oder der Träger bzw. durch Drittmittel aufgebracht werden. Da sowohl Mietkostenzuschüsse der Kommunen, als auch Eigenmittel durch Teilnehmergebühren eingerechnet werden können, erscheint diese Summe realistisch, wenngleich es in einigen Fällen auch eine Einschränkung bedeuten wird. Klar war allerdings auch bereits beim Start des Programms 2006, dass es keine Dauerfinanzierung durch den Bund geben kann. Die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen setzen hier Grenzen, da es sich um originäre kommunale Aufgaben der sozialen Daseinsfürsorge handelt, wofür der Bund eigentlich gar keine Finanzierungskompetenz hat.
Ziel des Bundes ist es aber ein flächendeckendes Netz der MGHs zu erhalten. Es soll in mindestens jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt ein Mehrgenerationenhaus geben (das wären mindestens 416 Einrichtungen deutschlandweit). In den nächsten drei Monaten sollen die Ausschreibungsunterlagen vom Bund erstellt werden. Künftig sollen vier Schwerpunkte die Arbeit der MGHs bestimmen. Alter und Pflege, Integration und Bildung, Vermittlung von haushaltsnahen Dienstleistungen und freiwilliges Engagement sind dazu die Oberbegriffe. Damit soll es ausreichend Spielraum für die bis jetzt entstandene Vielfalt geben, aber dennoch ein Rahmen festgelegt werden. Die Bewerbungen, die auf die Ausschreibung eingehen werden mit der kommunalen Seite und den Bundesländern abgestimmt, das bedeutet eine kommunale Akzeptanz der bestehenden Häuser ist neben dem Erfolg vor Ort ein wichtiger Garant für die Fortführung der Trägerschaft. Verknüpft werden soll die künftige Arbeit auch mit den Angeboten des Bundesfreiwilligendienstes. Mindestens zwei engagierte Ehrenamtliche sollen pro MGH zum Einsatz kommen. Damit können die Häuser zu Angebots- und Dienstleistungsknotenpunkten werden und sie sollen auch Impulse in ihren Kreis geben. In der heutigen Runde mit den Vertretern aller Bundesländer und den kommunalen Spitzenverbänden blieben aber auch Fragen offen, die schnellstmöglich geklärt werden. Entschieden werden muss noch, wer die Übergangskosten bei im Oktober auslaufenden Häusern trägt (wahrscheinlich der Bund). Entschieden werden muss auch noch ob es eine degressive Förderung geben wird (anfangs mehr, später weniger), oder ob der Bundesanteil in den drei Jahren konstant bleibt. Das Fachkräftegebot wurde intensiv diskutiert und auch wer letztlich das abschließende fachliche Votum übernimmt (wahrscheinlich auch der Bund, aber in Beteiligung der Länder und der Kommunen). In den kommenden Wochen werde ich bei diversen Fachtagungen den Moderationsgruppen in Thüringen, bei der Parität und auch bei der neu gebildeten Landesinteressenvertretung der MGHs zu Gast sein. Auch wenn dabei, ebenso wie beim Besuch weiterer Häuser vor Ort, nicht alle Fragen beantwortet werden können, ist die Perspektive nun deutlich klarer. Die Mehrgenerationenhäuser haben sich bewährt als offene Häuser mit offenen Angeboten, ausgerichtet auf generationsübergreifende Angebote vor Ort und sie werden weiter bestehen.

Angrillen 2011

Die ersten Bratwürste des Jahres
Die ersten Bratwürste des Jahres
Die Grillsaison 2011 ist eröffnet! Wie sich das in Thüringen gehört, startet die neue Grillsaison frühstmöglich und war ist im Jahr 2011 der heutige 2. Januar. Mitten im Schnee haben wir uns mit den Mitbewohnern des Martinsklosters zu Angrillen und gemeinsamen Glühweinumtrunk getroffen. Die ersten 4o Thüringer Rostbratwürste und zahlreiche Tassen Glühwein mit guten Gesprächen zum Jahresbeginn – so kann das Jahr 2011 nur ien erfolgreiches werden! Am Vormittag hatte ich aber schon die Voraussetzung dafür getroffen, schließlich gehört zu den guten Vorsätzen des Jahres, dass jede Bratwurst erst verdient sein will. Ein Badmintonspiel mit meinem ältesten Sohn und eine anschließende Stunde Fitnesstraining sorgten für die vorsorgliche Kalorienverbrennung.

Bund fördert weiterhin Mehrgenerationenhäuser

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Planungssicherheit für die Mehrgenerationenhäuser im Freistaat“ Der Thüringer Landesbeauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) angekündigte Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser ausdrücklich begrüßt. In einem Gespräch mit Vertretern des PARITÄTISCHEN Thüringen, der als Dachverband acht der Träger von Thüringer Mehrgenerationenhäusern vertritt, erörterte Panse am Mittag die Perspektiven für die Einrichtungen. Michael Panse sagte im Anschluss: „Bei zahlreichen Besuchen und Gesprächen in den Thüringer Mehrgenerationenhäusern habe ich mich in den vergangenen Wochen von den vielfältigen Angeboten vor Ort überzeugen können. Es wäre schade gewesen, wenn diese hätten schließen müssen. Deshalb hat Thüringen den Bund wiederholt aufgefordert, sich nicht aus der finanziellen Verantwortung zu stehlen. Ich bin froh, dass mit dem jetzt vorgestellten Programm für die Einrichtungen im Freistaat Planungssicherheit besteht. Die Mehrgenerationenhäuser erhalten somit die Chance, ihre Arbeit zu verstetigen.“ Schwerpunkte des neuen Programms werden die Bereiche „Integration und Bildung“ „Alter und Pflege“ sein. Darüber hinaus soll das Augenmerk auf das „Freiwillige Engagement“ und damit auf eine enge Kooperation mit Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros gelegt werden. Michael Panse sagte: „Die Mehrgenerationenhäuser sind ein wichtiger Teil der sozialen Infrastruktur auf kommunaler Ebene geworden. Erreicht werden muss daher mit dem neuen Programm auch eine noch stärkere Unterstützung der Kommunen für die Mehrgenerationenhäuser und eine anteilige Mitfinanzierung. Im Januar 2011 werden Gespräche zwischen dem Bund, den Ländern und den Kommunen geführt, um auch über die Laufzeit des Folgeprogramms hinaus eine dauerhafte Verankerung in lokale Infrastrukturen zu erreichen.“ Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundes war während der Regierungszeit von CDU/CSU und SPD im Herbst 2006 aufgelegt worden. Bis zum Beginn des Jahres 2008 wurden deutschlandweit insgesamt 500 Mehrgenerationenhäuser etabliert. In Thüringen gibt es 30 Mehrgenerationenhäuser flächendeckend in allen kreisfreien Städten und Landkreisen. Die ursprüngliche Förderperiode war zunächst auf fünf Jahre begrenzt. Mit dem planmäßigen Auslaufen des Bundesprogramms wäre auch die Förderung für einige der Thüringer Mehrgenerationenhäuser im Jahr 2011 zu Ende gegangen. Die Länder und die Bundestagsfraktionen der SPD und der CDU/CSU hatten in den letzten Wochen nachdrücklich ein Folgeprogramm eingefordert. Mit Erfolg, denn das Bundesfamilienministerium sichert jetzt eine dreijährige Förderung für das Folgeprogramm, welches am 1.1.2012 startet, zu.