Aprilscherze und ernste Absichten

Kein Aprilscherz
Kein Aprilscherz
Heute begann der Tag mit ungläubigem Staunen. Schnee am 1. April war aber in Thüringen kein Aprilscherz sondern die Folge vom Tief Kerstin. Über Nacht war so viel Schnee gefallen, wie im ganzen Winter nicht. Auf meinem Auto nicht, weil es in der Tiefgarage stand – allerdings mit Sommerreifen 😉 Also durfte heute noch einmal der gute alte Passat in den Einsatz, nachdem ich ihn schneeberäumt hatte. Im Laufe des Tages gab es aber auch einige wirkliche Aprilscherze. Ein Bekannter schickte mir einen Artikel von Eisenach Online. Darin war zu lesen, dass es bei der Antidiskriminierungsstelle des Freistaats eine Beschwerde über die Diskriminierung des alten Mannes Winter beim jährlichen Sommergewinn eingegangen sei. Männer würden damit regelmäßig diffamiert und herabgewürdigt. Der Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierung, Michael Panse, habe dies bestätigt. Dies kann bzw. muss ich ausdrücklich dementieren 😉  Auch wenn die Tätigkeit als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierungsfragen sehr interessant war, bin ich jetzt nun heute am 1. April genau ein halbes Jahr als Leiter der Elternakademie bei der Stiftung FamilienSinn. Angesichts der heutigen Wetterkapriolen hätte ich aber dem „bösen Winter“ mitgeteilt, dass es sich nach meiner Meinung gemäß AGG § 8-10 um eine durchaus zulässige unterschiedliche Behandlung handelt. Ich denke auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) würde dies so bestätigen. Schließlich möchte ich am Wochenende Motorrad fahren und habe keine Winterreifen auf meinem Bike drauf. Am Wochenende wird es aber wetterunabhängig noch einmal um Volleyball gehen. Am Samstag Nachmittag spielt unsere zweite Mannschaft ihr letztes Heimspiel der Saison gegen Zschopau in der Halle am Sportgymnasium. Am Abend dann ist ab 19.30 Uhr Saisonabschluss für unsere 1. Mannschaft. Im Spiel gegen VV Grimma wollen unsere Mädels die saubere Heimweste behalten und mit einem Sieg die Option auf die Meisterschaft offen halten. Feiern werden wir danach in jedem Fall – Vizemeister oder Meister am Ende einer tollen Saison. Seit gestern ist es auch offiziell, dass dies der Aufstieg in die 1. Bundesliga sein soll. heute berichtete sowohl die Presse, als auch Funk und Fernsehen davon. Während Hamburg wohl keinen Lizenzantrag für die 1. Liga stellen wird und sich aus Kostengründen zurück zieht, haben die VolleyStars in Suhl einen Lizenzantrag gestellt, um in der 1. Liga bleiben zu können. Wenn also alles klappt gibt es nächste Saison Thüringenderbys in der 1. Liga.  

Lieber drinnen als draußen…

Zum Ferienende waren die Schneefälle der letzten Tage für die Kinder noch einmal genau richtig. Wer allerdings weniger auf Wintersport steht, überlegte sich am Wochenende gründlich, ob er die Überprüfung der Aktivitäten des Winterräumdienstes mit dem eigenen Auto unbedingt erledigen muss. Gestern Abend gab es für mich zwei gute Gründe, es dennoch zu tun. Die Freiwillige Feuerwehr Alach hatte zur Neuwahl des Vereins- und Wehrvorstandes eingeladen und rund 50 Teilnehmer hatten sich durch den Schnee gekämpft. Die Wehr in Alach gehört zu den kleineren Wehren der Landeshauptstadt, was die Einsatz- und Aktivenabteilung betrifft. Zu den ganz Großen gehört Alach bei der Nachwuchsarbeit – beim Karneval und der Feuerwehr. Sowohl bei den Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport, als auch bei den Meisterschaften der Jugendfeuerwehren räumt Alach regelmäßig ab. Der Lohn für den Thüringenmeistertitel der Jugendfeuerwehren im letzten Jahr wird in diesem Jahr die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaften in Stadthagen sein. Von Alach ging es direkt weiter ins Rieth – glücklicherweise muss man dazu nur bergab ab Marbach vorbei, berauf wäre gestern Abend ein Problem gewesen. Unsere Damen vom SWE Volley-Team traten gegen die Damen aus Grimma an. Das immer wieder neue Ost-Derby lockte über 500 Zuschauer in die Riethsporthalle. Sie hofften, dass die Siegserie unserer Mädels weiter geht (zuletzt vier Siege in Folge). Gerade gegen Grimma ist immer eine Rechnung offen. Dort haben wir meist knapp verloren. Im vergangenen Jahr verloren wir das einzige Heimspiel der Saison auch gegen Grimma und wurden Vizemeister hinter den Sächsinnen. Gestern gab es allerdings nur im ersten Satz etwas Hoffnung. Bis zum 8:5 hatten unsere Mädels die Nase vor, dann ging nicht mehr viel. Mit 0:3 (17:25, 17:25, 22:25) war das Spiel eine klare Sache für Grimma. Da hat es auch nicht geholfen, dass ich probeweise für einen halben Satz vom Spielfeldrand in den VIP-Raum gegangen bin. Bei den letzten drei Heimsiegen (alle gegen favorisierte Gegener) konnte ich nicht dabei sein und so wollten wir probieren ob es möglicherweise meiner negativen Aura hätte liegen können 🙂 Aber daran lag es gestern nicht, den in der Zeit, in der ich nicht am Spielfeldrand stand, ging auch nicht viel mehr.  Am kommenden Freitag treten unsere Mädels gegen Dresden an und da zählt nur ein Sieg, allerdings ist auch gegen die Nachwuchstalente des DSC Vorsicht geboten. Bilder vom Spiel  

„Löcherstopfen“ nicht nur im Haushalt

CDU-Fraktion  fordert zusätzliche Mittel für die Beseitigung von Winterschäden an Straßen sowie Geh- und Radwegen

Die CDU-Fraktion fordert im Rahmen der Haushaltsplanung für 2011/12 in einem weiteren Haushaltsbegleitantrag für die kommende Stadtratssitzung eine überplanmäßige Mittelbereitstellung oder einen Nachtragshaushalt in den Bereichen der Straßenunterhaltung sowie der Geh- und Radwegsanierung.

Fraktionsvorsitzender Michael Panse merkt diesbezüglich an: „Die Stadt hat aus den Fehlern des letzten Jahres nicht gelernt, denn der geplante Haushalt hält keine ausreichenden Mittel zur Umschichtung für den Straßenbau bereit. Wir reden von einer Summe von mindestens 2,6 Millionen Euro, die dann bis Mitte des Jahres schwerpunktmäßig für die Beseitigung von zahlreichen Winterschäden wie zum Beispiel Schlaglöchern genutzt werden sollte. Diese Mittel wären gegebenenfalls überplanmäßig bereit zustellen oder aus Steuermehreinnahmen der Stadt zu entnehmen.“

„Kaum sind die Schneemassen geschmolzen, werden nach dem Winterdienstdesaster der Stadt Erfurt nun die Folgen von Kälte und Tauwetter in Form von tiefen Schlaglöchern sichtbar. Es besteht dringender Handlungsbedarf,“ ergänzt der bau- und verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion und Stadtrat Jörg Kallenbach.

Bereits jetzt zu Beginn des Jahres und noch vor Ende des Winters ist eine hohe Zahl von Schäden offensichtlich zu verzeichnen. Ein schnelles und flexibles Handeln ist insbesondere auch deshalb notwendig, da die Kommunen im Sinne der Verkehrssicherungsplicht nicht nur für eine zügige Beseitigung der Schäden zuständig sind, sondern bei Schäden an Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern mit Haftung tragen. Eine Verzögerung könnte damit durchaus zu Mehrkosten führen, die letztlich der Erfurter Steuerzahler tragen muss.

Der längste Zapfen der Stadt…

Tauwetter (2)
Der längste Zapfen der Stadt...
Fünf Grad Plus, Tauwetter in Erfurt. Nun drohen Dachlawinen und herunterstürzende Eiszapfen. Unser Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) rät den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt und Hausbesitzern in der Innenstadt vorsorglich, die Gehwege abzusperren, Eiszapfen mit Besenstielen abzuschlagen oder die Feuerwehr zu holen. So weit, so schön. Der längste Zapfen der Stadt hängt aber am Erfurter Rathaus. Wahrscheinlich wird er sich irgendwann nach unten bewegen, hoffentlich passiert niemanden etwas dabei! Im Innenhof des Rathauses ist zumindest der Dienstwagen des OB und sein privater Skoda geparkt. Mein Vorschlag wäre vorsorglich an den Oberbürgermeister, seine Bürgermeisterin mit einem Besenstiel auf Rundflug zu schicken. Wir werden uns das Ergebnis ansehen. Wenn sie schon mal unterwegs ist, unterhalb des Eiszapfens ist der Raucherfreibereich der Rathausmitarbeiter und der Besucher des si-ju 😉

Rathaus
Rathaus Erfurt

Weiße Weihnacht 2010

Klosterwinter (20)
Schneeballschlacht im Martinskloster
Ein Traum für alle Kinder. Seit fünf Wochen liegt in Erfurt durchgängig Schnee und am Heiligen Abend kam noch mal ein großer Berg hinzu. Für alle Erfurterinnen und Erfurter, die heute zur Mittagsgans zur Familie wollten oder einfach nur Freunde besuchen, wurde dies zur mehrfachen Herausforderung. Die Erfurter Verkehrsbetriebe hatten in der Nacht ihren Betrieb eingestellt. Keine Busse und Bahnen fuhren mehr. Weil nichts geräumt war steckten selbst Straßenbahnen auf der Strecke fest. Wer es wagte mit dem Auto loszufahren, war sein eigenes Räumfahrzeug und schob den Schnee mit der Schürze oder der Stoßstange. Dicker Pulverschnee erfreute aber die Kinder. Schlittenfahren und Schneeballschlachten werden auf der Ferienwunschliste weiter ganz oben stehen. Morgen Vormittag sollen auch erste Straßenbahnen wieder fahren. Nur für den Winterdienst sieht es nicht gut aus. Als ob die Situation nicht schon chaotisch genug wäre hat heute der Deutsche Beamtenbund bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen mit Streiks im Winterdienst gedroht. Ich bin ja neugierig was dann los ist… Fotos von der weißen Weihnacht im Martinskloster:

„Es ist halt Winter“

Das ist Winterdienst!
Das ist doch mal Winterdienst!
So banal und platt kann man die Diskussion zum Winterdienst auch einleiten. Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Erfurter Stadtrat Andre Blechschmidt tat dies gestern Abend bei der Aktuellen Stunde im Stadtrat. Nach seiner Auffassung ist das alles halb so schlimm. Sein Fraktionskollege Czentarra riet den Bürgern selbst zur Schaufel zu greifen und zu räumen und pries die Zeiten vor über 20 Jahren, als ganze Betriebe und die halbe NVA zum Schneeräumen zwangsverpflichtet wurden. Der Kollege der Grünen knüpfte daran nahtlos an: „Jeder solle doch vor seiner eigenen Tür kehren“. Das ist schon richtig, nur ein Grund der anhaltenden Diskussion ist, dass die Stadt Erfurt als Eigentümer von Häusern, Brücken, Straßen, Schulen, Kitas und ihren eigenen Gehwegen dies nicht tut, zugleich aber Bußgelder an Privatleute verhängt. Den Grünen geht es, wenn überhaupt, darum dass Radwege geräumt werden. Autos? Pah! Nur ein stillgelegtes Auto ist für die Ökos ein gutes Auto. Spitze in der Argumentation war, wie so oft, Herr Schilder von der SPD. Zur Straßensituation in Erfurt behauptete er ernsthaft: „Winter hat halt mit Einschränkungen zu tun, es ist kein Chaos wenn mal die zweite Spur nicht geräumt ist.“. Er ist wahrscheinlich selten in Erfurt unterwegs sonst wüßte er dass meist gar keine Spur geräumt ist! Aber für die Autofahrer hatte er auch gleich den passenden Hinweis: „Entweder man kann es oder man kann es nicht. Ehrenamtliche Stauführer sind an den meisten Verspätungen schuld.“. Wie so oft nahm er es auch mit Zahlen nicht so genau. Von 300.000 Tonnen Schnee täglich auf Erfurts Straßen schwätzte er (richtig wäre 300.000 Kubikmeter). Motto: Überteibung erhöht die Anschaulichkeit. Wir haben für die CDU-Fraktion gestern etliche Verbesserungsvorschläge vorgestellt und werden dazu im Januar einen Stadtratsantrag einbringen. Schließlich geht es darum im Interesse der Erfurterinnen und Erfurt Sicherheit einzufordern. Dazu ge hören auch Mittel für mehr Räumtechnik. Die Erfurter Technik ist veraltet und eine Schneefräse gibt es gar nicht. Vom Ortsteilbürgermeister Gunkel aus Kerspleben passt dazu das Abschlußzitat: „Der Unimog, den ich vor 20 Jahren gekauft habe, der geht heute noch – na ja, jetzt ist er kaputt gegangen.“. 😉

Die Rasenheizung im Steigerwaldstadion taugt nicht zur Schneeräumung…

Winter in Erfurt (9)
Winteridylle im Steigerwaldstadion
…diese durchaus nicht flächendeckend verbreitete Feststellung kann man sich angesichts der aktuellen Wetterlage im Erfurter Steigerwaldstadion bei der Suche nach dem grünen Rasen anschaulich bestätigen lassen. Nun könnte man meinen, dies läge an der nichtfunktionstüchtigen Rasenheizung, die in den letzten Tagen in Erfurt für hitzige Diskussionen gesorgt hat. Aber dies ist falsch, die Rasenheizung ist dafür gar nicht gedacht! Ich habe mir heute erklären lassen, dass die Rasenheizung eben nicht wie eine Fußbodenheizung im Wohnzimmer funktioniert, sonder lediglich ein ein- bzw. durchfrieren des Bodens verhindern kann und soll. Bei starkem Schneefall (wie zur Zeit) bleibt der Schnee liegen um eine Schutzschicht vor heftigem Frost zu bilden und wird erst bei Fußballspielen zuvor extra geräumt. Die Heizung im Steigerwaldstadion funktioniert nach Aussage des Erfurter Sportbetriebs und hat auch am letzten Wochenende funktioniert (der Rasen war ja auch erstaunlich gut beim Spiel RWE-Ahlen). Auf seiner Homepage erklärt der Erfurter Sportbetrieb wie die Rasenheizung funktioniert. Wie dennoch die Verwirrung um ein möglicherweise fehlendes Teil bei der Rasenheizung letzte Woche entstanden ist möchte ich hingegen in der nächsten Stadtratssitzung vom Oberbürgermeister in Beantwortung meiner Stadtratsanfrage erklärt haben. Schließlich hat Erfurt damit mal wieder thüringenweit für Gespött gesorgt.