Schon seit Wochen arbeiten wir zielgerichtet darauf hin und heute haben wir es auch öffentlich verkündet. Wir werden mit unserem Team von Schwarz-Weiß Erfurt in der kommenden Saison zum vierten Mal in die 1. Bundesliga aufsteigen und somit unsere 9 Erstligasaison in Angriff nehmen. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben unser Geschäftsführer Florian Völker und ich als Vereinspräsident die Entscheidung erläutert. Das mediale Interesse war groß. Von unseren Mitbewerbern in der 1. Bundesliga haben wir viel Zuspruch erfahren. Nach den negativen Meldungen der letzten Wochen war auch die Liga froh, wieder einmal etwas Positives vermelden zu können. Nachfolgend die Pressemitteilung der Volleyball-Bundesliga:
Schwarz-Weiß Erfurt beantragt Lizenz für die 1. Bundesliga
In der Saison 2024/25 wird Schwarz-Weiß Erfurt wieder in der höchsten deutschen Spielklasse angreifen. Der bisher ungeschlagene Meister der 2. Bundesliga Frauen Pro beantragt zur neuen Saison die Lizenz für die 1. Bundesliga. Das schnelle Comeback der Thüringerinnen ist alles andere als eine Kurzschlussreaktion.
Nach einem beeindruckenden Jahr in der 2. Bundesliga Frauen Pro wagt die Mannschaft aus der thüringischen Landeshauptstadt damit die direkte Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Volleyballs. Die Verkündung des Wiederaufstiegs in einer Pressekonferenz am Montag bildet dabei den Höhepunkt einer Reihe positiver Nachrichten. Nach dem Meistertitel in der 2. Liga Pro, der bisher mit einer weißen Weste einhergeht, machten die Erfurterinnen auch die Vertragsverlängerungen mit Angreiferin Pia Mohr und Zuspielerin Antonia Greskamp publik. Mit dem Aufschlag in der 1. Liga betritt Erfurt kein Neuland: Bereits von 2016 bis 2023 gehörte der Club der 1. Liga an. Die Saison 2023/24 nutzte man, um den Verein wirtschaftlich auf ein gutes Fundament zu stellen. Dies ist dem Club nun gelungen, wie Geschäftsführer Florian Völker bestätigt: „Wir konnten in der 2. Bundesliga Pro unsere Verbindlichkeiten um 50 Prozent reduzieren. Auch in der 1. Bundesliga werden wir den Weg der Konsolidierung und der wirtschaftlichen Stabilität konsequent verfolgen.“
Gekommen, um zu bleiben
Mit dieser soliden ökonomischen Basis sollen jetzt neue Aufgaben angegangen werden, vor allem in sportlicher Hinsicht. Das in der laufenden Saison dominante Team von Trainer Mateusz Zarczynski wird sich nun mit Gegnerinnen anderer Kragenweite messen müssen. Nachdem in der laufenden Spielzeit bislang nur acht Sätze abgegeben wurden, stehen ab dem Herbst Herausforderungen in Schwerin, Stuttgart oder Dresden auf dem Programm. Duelle, für die man sich in Erfurt gut aufgestellt sieht. Auf jeden Fall will die Mannschaft das gewonnene Selbstvertrauen mit in die neue Saison nehmen. Völker formuliert klar die Wettbewerbsfähigkeit des Clubs in der 1. Bundesliga als Ziel: „Wir wollen unseren eingeschlagenen Weg weiter gehen und das Gesicht der Mannschaft erhalten. Die Basis des Teams über mehrere Jahre sollen hoffnungsvolle, auch regionale Talente bilden. Daher ist das Projekt 1. Bundesliga nicht kurzfristig zu bewerten.“
Davon, dass die Lizenzbeantragung für die 1. Bundesliga kein Schnellschuss ist, zeugt auch die Arbeit mit jungen Spielerinnen in Erfurt. Das Sportgymnasium samt zugehörigem Internat bildet für deren Entwicklung eine wichtige Grundlage. Völker verweist auf die Entsendung mehrerer Thüringer Talente zum Bundesstützpunkt nach Dresden. Auch die perspektivische Vereinbarkeit von Profisport und beruflicher Entwicklung ist für Völker ein wichtiger Baustein einer gesunden Entwicklung: „Wir wollen vor allem zeigen, dass es möglich ist, Spielerinnen eine duale Karriere mit Spitzensport und Studium oder Ausbildung zu ermöglichen, um für junge deutsche Talent attraktiv zu bleiben.“
Ein Signal für die Region – und darüber hinaus
Der geplante Aufstieg soll jedoch nicht nur einen Anziehungseffekt für den Nachwuchsbereich, sondern für die gesamte Region haben. Vereinspräsident Michael Panse spricht nach der beispielhaften Saison von einer „natürlich großen Erwartungshaltung“, und stellt die Unterstützung in der Region und die Signalwirkung heraus: „In Erfurt gibt es keine Mannschaftssportart mit einem Team in der 1. Bundesliga. Insofern sehen wir uns selbstverständlich auch als Aushängeschild für unsere Stadt und freuen uns darüber, dass uns der Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Oberbürgermeister Andreas Bausewein ihre Unterstützung zugesagt haben.“ Die Fans aus Thüringen können sich zudem wieder auf regelmäßige Lokalderbys mit der Konkurrenz des VfB Suhl LOTTO Thüringen freuen.
Die Nachricht des Wiederaufstiegs hat eine große Bedeutung für den deutschen Profivolleyball, um die angestrebte Staffelstärke von 12 bis 14 Teams zu erreichen. Clubs-Präsident Panse bezeichnet dabei das Konsolidierungsjahr in der 2. Bundesliga Frauen Pro als alternativlos, um den gesamten Verein vor finanziellen Problemen zu schützen, durchzuatmen und sich neu aufzustellen. „Neben der finanziellen Konsolidierung, die gelungen ist, haben wir damit eine neue Euphorie im Verein, bei den Fans und im Umfeld geschaffen. Wir haben einen Schritt zurück gemacht, um neu Anlauf zu nehmen und gestärkt in die 1. Bundesliga zurückzukommen.“ VBL-Geschäftsführer Sattler erklärt, dass man den eingeschlagenen Weg, Teams aus der 2. Bundesliga Frauen Pro durch eine nachhaltige wirtschaftliche, strukturelle und sportliche Entwicklung an die 1. Bundesliga heranzuführen, fortsetzen werde, um zur Saison 2025/26 weitere Aufsteiger im Oberhaus zu begrüßen.